Was bedeutet long-COVID?

Umgang mit Stress, Angstzuständen, Depressionen und Schlafstörungen

Eine Erkrankung an COVID-19 mit längerfristigen Symptomen kann eine belastende Erfahrung sein und sich verständlicherweise auf Ihre Stimmung auswirken. In dieser Situation ist das Gefühl von Stress, Angst (Unruhe, Furcht) oder Depression (Niedergeschlagenheit, Traurigkeit) nicht ungewöhnlich.
Möglicherweise haben Sie belastende Gedanken oder Gefühle im
Zusammenhang mit Ihrem Überleben, vor allem wenn sie sehr krank waren.
Zusätzlich kann sich Ihre Stimmung dadurch verschlechtern, dass Sie frustriert sind, weil Sie noch nicht wie gewünscht in den normalen Lebensrhythmus zurückfinden oder ihrer Arbeit nachgehen können. *)

*) Quelle: WHO „Empfehlungen zur Unterstützung einer selbstständigen Rehabilitation nach COVID-19- bedingter Erkrankung“

**) S1-Leitlinie Post-COVID/Long-COVID

Psychische Symptome und Erkrankungen sind in der Planung und Durchführung einer Post-/LongCOVID-19-Behandlung und Rehabilitation zu berücksichtigen, inklusive der Behandlung von
Fatigue und Streßsymptomen. Die häufig berichteten Bedürfnisse nach Ruhe und Stressreduktion sowie Symptome von Reizüberflutung und Überforderung sollten ernst genommen und ausreichend Zeit zur Regeneration gewährt werden.

Psychotherapeutische Behandlung ist angezeigt, wenn eine klinisch relevante Diagnose gesichert ist oder die subjektive Belastung so groß ist, dass Lebensqualität und Alltagsbelastung deutlich eingeschränkt sind.
Aktuell laufen Studien zur Effizienz von verhaltenstherapeutischen Konzepten bei Patienten mit Psychopathologie nach COVID-19. 

Bei schweren Formen von Depressionen und Angststörungen sollte auch leitliniengerecht eine psychopharmakologische Mitbehandlung erwogen werden. **)

Empfehlung: 

Psychische Beeinträchtigungen sollten angehört, ernst genommen, und diagnostisch abgeklärt werden. Bei Verdacht auf Einschränkungen der psychischen Gesundheit (anhaltende Erschöpfung, anhaltende Niedergeschlagenheit, unbegründete Ängste, Einschränkung der Lebensqualität usw.) sollte eine entsprechende Diagnostik und Therapie eingeleitet werden, um frühzeitig eine adäquate Behandlung in die Wege leiten zu können und Chronifizierung zu verhindern. **)